Marc de Buhr und Marie Vierhus
Das Schützenfest in Berge ist in Volmer-Hand – schon vor fünf Jahren schoss Papa Bernd den Vogel ab, 2019 übergab er das Zepter an seinen Sohn Marcel, der sich durch die Corona-Pandemie zum Dauerkönig machte. Als der seine Königswürde schließlich abgab, wurde Schwester Melina Königin. Und nun? Da hat sich Bernd Volmer angesichts der mangelnden Aspiranten ein Herz gefasst und sich kurzum zum Kaiser geschossen. Zur Insignienjagd war die Schlange der Schützen zwar noch ziemlich lang und auch danach gab es keine Pause. Lange schossen Siggi Wiehen, Bernd Volmer und Theo Henke zu dritt auf den Aar und manchmal gaben weitere Schützen einzelne Schüsse ab. Aber als Yannick Heinrich mit dem 89. Schuss den rechten Flügel aus dem Kugelfang schoss (den linken hatte sich Siggi Wiehen mit dem 75. Schuss gesichert) und sich der Namenlose aus dem Korten Kamp gefährlich drehte, blieb nicht nur ein sichtlich erschrockener Noch-König zurück, auch alle anderen Schützen schreckte der Blick auf das wackelnde Federvieh sichtlich ab. Nach einer guten Viertelstunde aber, in der niemand mehr auf den royalen Vogel schoss, schritt Bernd Volmer ans Gewehr, feuerte fünf Mal ab und mit dem 94. Schuss brach der Rumpf auseinander und segelte schließlich auf den Boden.
Quelle: Der Patriot